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Das eigene Bier zu brauen ist geil und die Brautage sind eine Bereicherung für unser Leben. Leider gibt es immer wieder Situationen im Leben, wo man entweder gezwungenermaßen keine Zeit oder eben einfach keine Lust zum Brauen hat. Da kommen […]


Kürzere brautage

Das eigene Bier zu brauen ist geil und die Brautage sind eine Bereicherung für unser Leben. Leider gibt es immer wieder Situationen im Leben, wo man entweder gezwungenermaßen keine Zeit oder eben einfach keine Lust zum Brauen hat. Da kommen kürzere Brautage gerade Recht!

Kürzere Brautage

Als Hobbybrauer trinkt man ja am liebsten sein eigenes Bier, so geht es mir zumindest. Was passiert, wenn du keine Zeit oder Lust mehr zum Brauen hast? Du braust weniger.

Das ist schade, denn auch ohne den Brautag, hat das Hobby noch viele weitere Facetten, die du somit auch aufs Eis legst.

Anstatt weniger zu brauen, ändere deinen Braustil!

Wie das geht, bzw. wie ich das gemacht habe, erkläre ich dir in diesem Beitrag. Dazu habe ich auch einen längeren Vortrag bei Maisel & Friends gehalten, den ihr weiter unten findet.

Der klassische Brautag

Wie sieht euer Brautag aus? Wie lange brauchst du? Hier mal ein Schaubild, wie der klassische Brautag aussieht.

Der Brautag

In Summe etwa 6-8 Stunden lang, folgen Schritt für Schritt Prozesse, die mal länger und mal kürzer dauern.

Dazwischen hast du Phasen, wo du einfach nur auf den nächsten Schritt wartest – Bier trinken kannst.

Klingt nach einem tollen Tag, besonders, wenn man dabei nicht allein ist 🙂

Gründe für weniger Zeit

Beim Namen „Brautag“ ist der Name Programm.

Aufgrund des zusammenhängenden Zeitblocks von 6-8 Stunden, kann man nicht mal eben nach der Arbeit brauen, sondern braucht quasi einen ganzen Tag.

Man ist also gezwungen, die Brautage auf das Wochenende, in den Urlaub oder auf Feiertage zu verschieben. Genau dann, wenn man endlich mal Zeit für Andere hat.

Bei jedem sind die Gründe für einen Braustopp unterschiedlich. Der eine hat die Lust auf den langen Brautag verloren und der andere hat einfach keine Zeit, weil er lieber was mit der Familie oder Freunden machen will.

Letzteres ist bei mir der Grund!

Meine Lösung: Aufteilen & Optimieren

Die Idee war es, meine Brautage so zu gestalten, dass ich nicht am Wochenende brauen muss, sondern immer mal zwischendurch unter der Woche.

Vor der Arbeit, wenn der Kleine in der Kita ist, und nach der Arbeit, wenn der Kleine wieder schläft, komme ich herunter und habe die ein oder andere Stunde für meine Hobbys.

Ich habe mir also überlegt, wie ich diese Zeit nutzen kann und entsprechend im Internet in Foren und in Büchern recherchiert, welche Methoden es alles gibt.

Durch gezieltes Aufteilen des Prozesses und durch Optimieren der einzelnen Prozessschritte, habe ich jetzt keine Brautage mehr, sondern eher eine Brauwoche.

Einige der verwendeten Verfahren sind recht komplex und sind daher in separate Beiträge unterteilt. Falls ihr aktuell einen Beitrag vermisst, wird der bald nachgeliefert.

Vortrag bei Maisel & Friends

Zu diesem Thema habe ich übrigens auch einen Vortrag auf der Home Brew bei Maisel & Friends 2023 gehalten.

War ne tolle Erfahrung und ich hatte viel Spaß!

Teilung des Brautags

Zunächst wird der lange Brautag in einzelne kleine Blöcke unterteilt. Durch die einzelnen Blöcke kannst du den Brautag aufsplitten und Teile zeitlich voneinander trennen.

Gute Vorbereitung am Vortag

Das Offensichtlichste zuerst: Bereite soweit es geht alles vor!

Am Vortag kannst du Malz abwiegen und schroten, Wasser vorbereiten, Salze bereitstellen und natürlich deine ganze Anlage schon mal aufbauen.

Zur Vorbereitung gehört auch, dass du das Wasser automatisch aufheizen lässt und es somit schon auf Einmaischtemperatur ist, sobald du die Brauerei betrittst.

Langzeitmaischen – Kürzere Brautage

Das Konzept des Langzeitmaischens oder Übernachtmaischens ermöglicht es uns, die Maische über einen längeren Zeitraum bei kontrollierter Temperatur zu halten, indem ein isolierter Thermobehälter verwendet wird.

Dieser Prozess bietet Flexibilität, da ihr den Behälter verschließen und andere Dinge machen können, während der Maischevorgang stattfindet.

Wichtig ist jedoch, die Temperatur über 55°C zu halten, um das Wachstum von Mikroorganismen zu verhindern.

Alles Weitere dazu hier im Beitrag.

Durch das Langzeitmaischen kannst du also auch das Maischen vom eigentlichen Brautag entkoppeln und bereits am Vortag oder am Morgen vor der Arbeit starten.


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Batch Sparge

Dass Batch Sparge toll und eine große Zeitersparnis ist, habe ich in dem Beitrag zum Batch Sparge bereits beschrieben.

Du lässt den Treber einfach trockenlaufen und gibst den ganzen Nachguss wieder drauf. Neben dem ohnehin kürzeren Läutern, teilst du das Läutern wieder in Blöcke auf.

Somit kannst du den Hahn aufreißen und weggehen, weil du dir ja keine Sorgen um den Treber machen musst. Irgendwann kommst du wieder und gibst den Nachguss drauf und kannst wieder gehen.

Durch Batch Sparge lässt sich der Brautag also erneut unterbrechen.

Übernachtkühlen

Der Kühlprozess dauert inkl. Reinigung auch locker eine Stunde, wenn nicht sogar mehr. Das kommt aber auch auf eure Kühlung und das Verfahren an und ist daher bei jedem etwas anders. Mit einem Eintauchkühler dauert es aber auf jeden Fall eine ganze Weile.

Eine Übernachtkühlung würde ich nicht als Optimierung ansehen, da es auch einige Nachteile mit sich bringt. Die Würze ist nun mal eine ganz lange Zeit im kritischen Temperaturbereich und außerdem könnte der lange O2 Kontakt zur Oxidation führen.

Mein Motto: Lieber nachts die Kühle wagen, als tagsüber Durst zu klagen. 🙂

Also wenn es nicht anders geht, lieber eine Übernachtkühlung anstatt gar nicht zu brauen.

Am Ende kannst du hierdurch den Brautag aufteilen, indem du das Anstellen auf den nächsten Morgen verschiebst.

Optimierung der Prozesse

Jetzt schauen wir uns die einzelnen Prozesse an und überlegen, wie man diese zeitlich optimieren könnte. Häufig gibt es nämlich Schritte, die aus Tradition immer schon gemacht wurden und die man ohne Konsequenzen optimieren kann.

Kürzer Maischen

Das Maischen ist halt von Enzymen abhängig und die brauchen nun mal ihre Zeit. Daran lässt sich wenig optimieren. Aber es gibt trotzdem ein paar Kleinigkeiten, mit denen ihr Zeit sparen könnt.

Zum Beispiel könnt ihr die Eiweißrast in Rezepten häufig überspringen. Außerdem kann man nach einer frühen Jodprobe herausfinden, ob die Stärke schon verzuckert ist und dann vor Ablauf der angegebenen Zeit schon abmaischen.

Auch ist das Abmaischen bei 78°C eigentlich nicht notwendig.

Diese Tipps und noch weitere Tricks dann im Beitrag zum Kürzer Maischen.

Kürzer Kochen

Natürlich müsst ihr auch nicht immer 90 Minuten kochen, nur weil es im Rezept steht.

Es gibt selten ein Argument dafür wirklich 90 Minuten oder sogar mehr zu kochen, daher könnt ihr hier ganz einfach Zeit sparen.

Die Auswirkungen vom kürzeren Kochen und wie du das Thema DMS in den Griff bekommst, stehen dann im Detail Beitrag Wie du deine Würze kürzer kochen kannst!

Vorderwürzesud

Noch schneller geht es mit einem Vorderwürzesud. Hierbei nutzt du lediglich die Vorderwürze zum Kochen und verzichtest komplett auf die Nachgüsse.

Das ist super schnell und wenn du wirklich gar keine Zeit hast, dann ist das eine gute Möglichkeit trotzdem zu brauen.

Deine Ausbeute leidet darunter aber massiv und es gibt auch noch andere Nachteile, die ich in diesem Beitrag beschrieben habe.

Braublock von 2,5 – 3 Stunden

Unter Berücksichtigung der oben genannten Aufteilungen und Optimierungen, bin ich inzwischen zu einem folgenden Konstrukt gekommen:

Kurzer Prozess

Irgendwann wird erstmal alles vorbereitet, also Malz abwiegen und schroten, Salze abwiegen und Wasser abmessen. Wer noch die Anlage aufbauen muss, der kann das natürlich auch schon machen.

Wenn ich in die Brauerei komme, ist das Wasser schon heiß auf Einmaischtemperatur. Dann fülle ich das Wasser in den Thermobehälter.

Einmaischen:

  • Abends einmaischen: Ich habe am nächsten Morgen etwas Zeit
  • Morgens einmaischen: Ich habe am Abend Zeit

Je nachdem wie viel Zeit ich am Abend habe, mache ich entweder Batch Sparge, oder No Sparge (Vorderwürzesud).

Wenn der Brautag am Wochenende ist, kann sich das Läutern über viele Stunden ziehen, weil ich den Hahn aufreiße und dann gehe und irgendwann dann den Nachguss draufgebe und wieder gehe.

Kochen maximal 60 Minuten ist bei mir inzwischen die Regel. Danach natürlich Whirlpool, Abseihen und Reinigen.

Ich versuche mir dann am Ende noch die Stunde Zeit zu nehmen, um den Sud zu kühlen. Man muss ja auch nicht dabeibleiben und kann den Raum verlassen. Falls ich aber wirklich gar keine Zeit habe, dann mache ich eine Übernachtkühlung (versuche es aber zu vermeiden).

Mit diesem Ablauf komme ich auf viel mehr Sude pro Jahr und habe trotzdem viel Zeit mit meiner Familie und Freunden.

Zusammenfassung

Brauen ist eine Leidenschaft, aber manchmal fehlt uns einfach die Zeit.

Mein Vorschlag: Optimiere und teile deinen Brautag für mehr Flexibilität!

Starte mit Vorbereitungen und dem Langzeitmaischen schon am Vortag, nutze Techniken wie Batch Sparge und teile dein Brauen in handhabbare Blöcke auf.

Vergiss nicht: „Lieber nachts die Kühle wagen, als tagsüber Durst zu klagen!“

Ich hoffe ich kann den einen oder anderen Hobby-Stillleger dazu animieren hier wieder Fuß zu fassen und das Hobby trotz Zeitprobleme wieder aufzunehmen.

Falls du trotz dieser Tipps immer noch nicht zum Brauen kommst, lass uns gemeinsam darüber diskutieren. Schreibe ein Kommentar und ich nehme dann Kontakt auf.

Tobi


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