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12 Beers for Christmas
Angefangen hat alles durch einen Aufruf im Hobbybrauer.de Forum. Dort gab es die Aktion „12 Beers for Christmas 2021“. Ursprünglich kommt das aus den USA, aber im letzten Jahr sollte es dann auch in Deutschland ausprobiert werden. 🙂
Was ist das?
Bei der 12 Beers for Christmas Aktion schicken sich 12 Hobbybrauer jeweils 3x330ml Bier zu und jeder braut ein anderes Rezept. Grundlage ist das Buch Radical Brewing von Randy Mosher.
Das Besondere hier: Die Rezepte sind alle sehr skurril und mit viel Gewürzen oder anderem Weihnachtszeugs gebraut. Ohne diese Aktion hätte ich die Rezepte vermutlich nie angerührt, aber irgendwie fand ich die Idee cool.
Kurzerhand habe ich mich für den Juniper Rye Bock entschieden, ein Doppelbock mit Wacholderbeeren und Roggenmalz.
Wacholder Bier Rezept
Das vollständige Rezept entnehmt ihr bitte seinem Buch (oder schaut hier im Forum nach). Ich möchte nicht gegen das Urheberrecht verstoßen.
Gemaischt wird mit Müncher, Pilsner und 12,5% Roggenmalz. Außerdem kommt noch Caraaroma und Reishülsen in die Maische. Aber am wichtigsten: 6g/l Wacholderbeeren werden auch eingemaischt 🙂 Wer meint, dass das schon viel ist, dann wartet mal ab.
Das Maischverfahren ist einfach: 64°C Rast für 60 Minuten und danach abmaischen, wenn Jodnormal.
Das Hopfenkochen erfolgt durch Tradition und noch einmal 6g/l Wachholderbeeren 😀 In Summe sind also 12g/l bzw. 240g Wachholderbeeren in meinem 20 Liter Sud.
Am Ende darf dann die Danish Lager #2042 die Würze verknuspern. Bei dieser Platobombe ist ein Starter unbedingt erforderlich!
Als dann alles in der Flasche und fertig gereift war, kam das Bier in die Lagerung für 24 Wochen. Es schmeckt aber jetzt auch nach einem Jahr immer noch super! Mehr dazu unten.
Der Brautag zum Wacholder Bier
Alles wurde eingemaischt, auch der Wacholder. Die getrockneten Beeren einfach mit einem Mörser zerstoßen.
Ihr seht, es ist auch ein kleiner Anteil Roggenmalz vorhanden.
Man, duftet das nach Wacholder in der Brauerei. Wenn ihr das riechen könntet 🙂
Zusätzlich kommen ein paar Reis-Spelzen hinzu, da der Roggen ja keine Spelzen besitzt. Das hilft beim Läutern.
Tipp: Ich habe im Nachgang übrigens gelesen, dass man die Spelzen vorher 30 Minuten im warmen Wasser quellen lassen soll, damit sie später keine Würze aufsaugen.
Die gemörserten Wacholderbeeren.
Meine Brauerei, alles verläuft nach Plan.
Treber aufhacken mit spitzem Messer.
Dann wird geläutert. Wie hier beschrieben, natürlich in den Trichter.
Zum Kochen kommt dann noch einmal eine große Menge gemörserte Wacholderbeeren hinzu. Da mir die Menge am Brautag dann doch so hoch vorkam, hatte ich extra noch einmal ins Wacholder Bier Rezept geschaut und die Gabe kontrolliert 🙂
Der Versand
Oh man.. zeitweise sah unser Wohnzimmer wie ein DHL Umschlagsplatz aus 🙂
Juniper Rye Bock
Nach der langen Wartezeit war das Bier dann endlich fertig. Ich war echt gespannt, wie das Ergebnis ist. Das Jungbier war anfangs noch viel zu Gin-ähnlich 🙂
Kurzes Offtopic: Seit ein paar Monaten haben wir im Garten unseren Holzbackofen. In diesem backen wir regelmäßig Pizza und Brot. Neulich habe ich die Gelegenheit genutzt und ihn als Hintergrund verwendet. 🙂
Normalerweise folgt hier ja meine eigene Einschätzung des Bieres, aber dieses Mal verweise ich sehr gerne auf den Beitrag von Volker von Brunnenbraeu.eu. Ich hatte neulich bei ihm einen Gastbeitrag veröffentlicht und ihm dann gleichzeitig dieses Bier zum Verkosten dagelassen.
„Eine feine Bittere und viele, viele Aromen nach Trockenpflaumen, Datteln und reifen Feigen bereiten noch viel Freude. Sehr gelungen.“ (Volker von brunnenbraeu.eu)
Ich freue mich sehr über seine positive Bewertung, aber immer mit dem Hintergedanken, dass das Rezept ja von Randy kommt 🙂
Mir persönlich gefällt es übrigens auch sehr gut. Anfangs war der Wacholder viel zu dominant. Das Jungbier erinnerte mich eher an Gin, aber nach der langen Lagerzeit, ist das Bier echt lecker geworden.
Fazit
12 Beers for Christmas ist cool. Wer die Chance hat, der sollte sich den Aufwand machen und beim nächsten Mal dran teilnehmen. Ihr erhaltet viele leckere Tropfen und beschäftigt euch mit Kräutern und Früchten, die ihr vorher bestimmt noch nicht verwendet habt.
Mein Bier hat mir auch gut gefallen. Anfangs war ich skeptisch, aber mit Wacholder werde ich auf jeden Fall noch einmal brauen. Der passt wirklich gut ins Bier!
Viele Grüße und allzeit gut Sud,
Tobi