
21.03.2020 | Rezeptbewertung

Typisch fränkisches Braunbier
Rezept
Das Rezept beinhaltet eine Basisschüttung aus Pilsener- und Wienermalz. Das dunkle Karamellmalz (bei mir CARAMÜNCH Typ 2) erzeugt ein besseres Malzaroma und hebt die EBC in Richtung Bernsteinfarbe. Letztendlich wird der Farbwert durch ein beliebiges Farbmalz noch einmal deutlich angehoben. Ich habe hier das CARAFA Typ 2 verwendet, da ich es noch auf Lager hatte, aber ihr könnt auch andere Farbmalze nehmen.
Da das Farbmalz nur 1% der Schüttung ausmacht und es in diesem Fall nur um die Farbe geht, könnt ihr hier nicht besonders viel falsch machen. Das CARAFA Typ 2, hat einen EBC Wert um die 1000. Außerdem könnt ihr das Malz einfach mit dem Rest der Schüttung gleich zu Beginn einmaischen.
Der Maischplan ist ein Standard Infusionsverfahren. Gekocht wird laut Rezept für 90 Minuten unter Beigabe von Tradition und Perle. Wie bei vielen untergärigen Bieren kommt auch hier die W34/70 zum Einsatz. Sie hat sich in der Hobbybrauer Szene als die Nummer 1 der Standard Hefen für UG Lager bewiesen. Ich habe Sie auch schon zig mal verwendet und das flüssige Pendant Wyeast 2124 inzwischen auch auf NaCl eingelagert.
Alternative Hopfen
Wer kein Tradition- oder Perle Hopfen parat hat, kann sie auch austauschen. Gute Alternativen sind…
Tradition –> Hallertauer Mittelfrüh
Perle –> Northern Brewer
Natürlich weicht das Bier dadurch vom Original ab, aber diese alternativen Sorten kommen den Originalen sehr nah.
Das Braunbier





Reifezeit: 6-8 Wochen! Lasst das Bier bitte reifen. Ihr werdet nicht glauben, wie gut es mit der Zeit wird. Weitere Infos: Lagerzeit / Reifezeit
Aussehen: Das Braunbier hat sich sehr schön geklärt. Die Farbe ist wie erwartet im Bereich der Bernsteinfarben und der Schaum ist stabil und bleibt sehr gut am Rand haften.
Aroma: Es duftet nach frischem Malz und eine dezente Röstnote kann man auch erkennen. In Summe würde ich eher ein süßliches Karamell-Aroma beschreiben. Das Hopfenaroma wird durch das Malzaroma schon sehr überdeckt, ist dennoch wahrnehmbar und passt gut dazu.
Geschmack: Der Geschmack ist nicht zu bitter und sehr angenehm. Auch hier nehme ich einen leicht röstigen Geschmack wahr. Beim Mundgefühl tendiere ich in Richtung vollmundig, wobei es eher im Mittelfeld zwischen vollmundig und trocken liegt. Wie im Rezept karbonisiert, ist es leicht rezent und nicht aufdringlich.
Zusammenfassung: Das Fränkische Braunbier ist überwiegend malzig im Aroma und Geschmack. Konzentriert man sich auf die Verkostung, so wird eine leichte Röstnote wahrgenommen. Die Hopfensorten passen sehr gut zum Bier und runden das Aroma, sowie den Geschmack gut ab. Beim nächsten Mal würde ich die 15 min Hopfengabe etwas erhöhen oder erst bei 5 min vor Ende dazugeben. Das ist aber Geschmackssache, da ich auf Hopfen stehe und für mich das Malzaroma immer sehr dominant ist. Das Fränkische Braunbier hat eine sehr hohe drinkability und kann auch jedem Pils-Trinker angeboten werden. Es kommt einfach super an!
Wie immer Danke für euer Interesse!
PS: Dieses Bier wollte ich euch eigentlich auf der HBCON 2020 präsentieren und in den Tauschkühlschrank stellen. Leider ist es aufgrund der Corona-Pandemie nicht dazu gekommen. An dieser Stelle möchte ich noch einmal Respekt an das Orga-Team aussprechen. Ihr habt eine super schwere Entscheidung richtig getroffen. Ich drücke allen die Daumen, dass die HBCON in den nächsten Jahren wieder stattfinden kann.
Es wurde auch hier in den Niederlanden verschoben wegen der Corona. Vielleicht klappt es im Herbst…