Du willst Bier brauen und hast aber noch gar keine Idee, wie das geht und wo du anfangen sollst? Vielleicht hast du dich ja schon informiert, bist aber von der Menge an Informationen erschlagen worden? Am besten finde ich einen Braukurs zum Schnuppern.
Bierbrauen kann recht kompliziert sein, besonders am Anfang.
Ich erinnere mich noch sehr gut an meine ersten Gehversuche als Hobbybrauer Anwärter und die vielen Fragezeichen im Kopf! Man wird am Anfang echt erschlagen.
Zum einen gibt’s verschiedene Brauprozesse, dann die unterschiedlichen Möglichkeiten beim Equipment und dann kommt auch noch die Entscheidung nach dem Rezept.
Inhaltsverzeichnis
Schnuppere doch erstmal nur herein
Falls du dir noch nicht ganz sicher bist, ob du überhaupt Hobbybrauer werden willst, dann empfehle ich dir zunächst einen Schnupperkurs.
Das hat den Vorteil, dass du weder Equipment anschaffen und dich auch nicht im Vorfeld stundenlang einlesen musst. Du gehst hin, hast alles was du brauchst und gehst am Ende nach Hause mit dem Wissen, dass du dir keinen Klotz ans Bein gebunden hast und jederzeit aufhören kannst.
Braukurs in deiner Region
Am besten geht das durch einen Braukurs. Schaue doch einfach mal im Internet nach passenden Angeboten in deiner Region.
Die Braukurse unterscheiden sich natürlich alle etwas voneinander, aber im Prinzip gibt’s immer den folgenden Ablauf:
- Theoretische Grundlagen zu Beginn des Braukurses. Häufig wird parallel schon das Malz geschrotet.
- Dann wird gebraut. Maischen, Läutern, Kochen
- Parallel gibt’s viele Infos und häufig auch Bier 🙂
- Am Ende wird alles gereinigt und die Hefe hinzugegeben
- Nach ein paar Wochen Wartezeit, kannst du dein eigenes Bier abholen oder ihr testet es noch einmal gemeinsam.
So habe ich es im Braukurs erlebt und häufig läuft es eben genauso ab. Ein paar Unterschiede gibt es natürlich. Mal hast du deinen eigenen Einkocher und du braust nach, oder ihr braut gemeinsam an einem Gerät.
In manchen Braukursen trinkt man auch das Bier vom Vorgänger Braukurs, was OK ist, weil immer das gleiche Rezept gebraut wird. Ist aber nicht so schön, wie sein eigenes zu trinken 🙂
Übrigens: Von einem online Braukurs rate ich persönlich ab. Nicht weil sie inhaltlich schlecht sind, sondern weil diese häufig theoretisch sind und du keinen Kontakt zu den Rohstoffen bekommst.
Am Ende willst du wissen, ob das Hobby etwas für dich ist. Das kannst du nicht wissen, wenn du nicht einmal das Malz nach dem Einmaischen oder den Hopfen nach der ersten Hopfengabe gerochen hast 🙂
Braue einfach mal bei jemanden mit
Alternativ zum Braukurs kannst du vielleicht auch einfach mal bei jemanden aus deinem Umfeld mit brauen.
Im Internet gibt es eine gigantische Hobbybrauer-Community, die sich gegenseitig aushelfen. Ich persönlich bevorzuge das hobbybrauer.de Forum, da dort ein gesunder Mix aus alten Hasen und neuen Heimbrauen unterwegs ist.
So findest du Hobbybrauer in deiner Nähe:
- Erstmal registrierst du dich im Forum
- Dann stellst du dich hier persönlich vor. Am besten ist es, wenn du dort schon einmal deinen Wunsch äußerst.
- Ist das getan, kannst du auch proaktiv in der Hobbybrauer Map nach Heimbrauern in deiner Nähe suchen und sie über das Forum anschreiben.
Hobbybrauer lieben es über ihr Hobby zu sprechen und in Gesellschaft macht das Brauen noch mehr Spaß!
Probiere dich selbst aus
Hast du keinen Bock auf Seminare oder willst wegen der Corona Thematik aktuell keine persönlichen Kontakte (was ich gut nachvollziehen kann), dann kannst du auch selbst in das Hobby schnuppern.
Auf dem Markt gibt es einige Sets zu kaufen, wodurch du am Ende dein eigenes Bier selbst gebraut hast. Dabei gilt es die verschiedenen Varianten zu unterscheiden:
- Bierbrauset
- Bierkit
- Malzmischung
Bierbrauset ist deine erste Wahl
Ich empfehle dir den Kauf eines Bierbrausets! Warum? Nun du brauchst nur einen großen Küchentopf und hast sonst alles was du brauchst im Set.
Die meisten Gegenstände kannst du später wiederverwenden und falls du nicht mehr brauen willst, hast du nicht mehr ausgegeben als ein Seminar kosten würde.
Außerdem durchlebst du den vollständigen Brauprozess, vom Maischen, über Kochen bis hin zur Hefegabe. Das gibt dir wirklich einen ganzheitlichen Einblick in unser Hobby und du lässt keine Facette aus.
Mit einem Bierbrauset braust du wie jeder andere Hobbybrauer, nur im kleinen Maßstab 🙂
Auf dem Markt gibt es leider eine große Anzahl verschiedener Bierbrausets und du kannst bei der Auswahl wirklich einiges falsch machen. Daher habe ich die besten Bierbrausets miteinander verglichen und spreche auch eine Empfehlung aus.
Bierkit zur Prozess-Reduktion
Das Bierkit ist quasi eine Möglichkeit, den komplexen Brauprozess zu reduzieren. Oft erhält man eine Art Konservendose, in die Würze in einer sirupartigen Konsistenz vorliegt.
Diesen Sirup brauchst du nur noch mit heißem Wasser vermengen und anschließend abkühlen lassen, damit du die Hefe hineingeben kannst.
Einige Brauer brauen ausschließlich so, weil’s viel einfacher ist. Für mich persönlich wäre das aber auf Dauer nichts.
Beim Bierkit konzentrierst du dich auf eine vernünftige Gärung und musst dir keine Gedanken um Rasten oder Hopfengaben machen. Am Ende geht’s dann nur noch ums Abfüllen und um die Karbonisierung.
Das kann von Vorteil sein, da du so den Prozess reduzierst und dich erstmal weiter ins Thema einlesen kannst.
Übrigens: Ich habe selbst mit einem Bierkit angefangen! Das hat trotz der fehlenden Prozessschritte einen Riesenspaß gemacht.
Mit der Malzmischung zum ersten eigenen Bier?
Neben dem Bierbrauset und dem Bierkit, gibt es noch die Malzmischung. Hier handelt es sich um ein vorgegebenes Rezept, für das sämtliche Zutaten enthalten sind.
Anders als der Name es also vermuten lässt, enthält die Malzmischung also auch Hopfen, Hefe und sonstige Rohstoffe, die man für das Bier benötigt. Häufig sind diese Malzmischungen aber für ca. 20 Liter ausgelegt, manchmal auch für 10 Liter.
Das bedeutet für dich, dass du schon einiges an Equipment benötigst, um diese große Menge an Bier herstellen zu können. Ein Einkocher oder ähnlich großer Topf sind hier auf jeden Fall von Vorteil. Ganz zu schweigen von einem großen Gäreimer.
Mit einer Malzmischung sind wir in meinen Augen nicht mehr beim Schnuppern. Diese eignet sich mehr für Personen, die sich schon sicher sind, dass sie das Hobby betreiben wollen, sich aber noch nicht sicher mit den Rezepten und Zutaten sind. Auch der Prozess ist häufig noch unklar und wird durch die Anleitung einfach erklärt.
Meine 3 Tipps zum Reinschnuppern
- Besuche einen Braukurs in deiner Gegend
- Schaue einem Hobbybrauer über die Schulter
- Braue dein eigenes Bier mit einem Bierbrauset
Ich hoffe du hast einen schönen Einstieg ins Hobby. Du wirst ihn nie vergessen, denn Bierbrauen ist mehr als nur ein Zeitvertreib 🙂
Falls du ganz neu auf meinem Blog bist, dann empfehle ich dir Neu hier? Dann unbedingt lesen!