Entschieden habe ich mich für das Black Pearl auf MMuM, da mich die Malzmischung überzeugte.
Brown Ale Rezept
Das Black Pearl kommt wieder von Gambrinus zu Borbetomagus, der u.A. auch das Triticum Wormatia und das Fränkische Braunbier veröffentlicht hat.
Dieses Brown Ale Rezept hat 14,5°P, eine Bittere von ca. 31 IBU und angeblich 36 EBC.
„Eine Mischung aus Porter und Stout mit deutliche Röstaromen und einem schönen Malzkörper. Die Röstnote geht Richtung Kaffee. Massentauglich und zum Massenverzehr geeignet.“
Schüttung
Dieses Brown Ale Rezept hat eine recht komplexe Schüttung. Da muss man erst einmal drauf kommen 😉
Pilsner, Münchner, Wiener, Rauchmalz, Röstgerste, CARAFA® Special 2, Cara dunkel.
Für Einsteiger vielleicht etwas ungewöhnlich ist das Rauchmalz, die Röstgerste und vielleicht auch noch das Carafa Special.
Rauchmalz
Sehr spannend ist hier das Rauchmalz, welches für eine dezente Rauchnote sorgen soll. Bei Rauchmalz ist die Dosierung ja häufig nicht ganz so einfach. Man hat schnell zu viel, sodass das Bier später nach Schinken schmeckt.
Zu wenig Rauchmalz ist auch nicht toll, weil dann der Hopfen oder die malzigen Aromen die Rauch-Note übertönen.
Das Rauchmalz wird direkt am Anfang mit eingemaischt.
Röstgerste
Hier handelt es sich nicht um Röstmalz, sondern um eine unvermälzte Gerste, die geröstet wurde. Diese ist in der Regel einfach nur schwarz. Röstgerste gibt dem Bier eine strengere Röstnote, als du es mit Röstmalz bekommst.
Dort, wo es wirklich rauchig und angeröstet sein soll, kannst du Röstgerste verwenden.
Hier sind es eh nur 2%, daher wirkt sich diese Gabe nur leicht aus.
Auch die Röstgerste wird hier ganz zu Beginn mit eingemaischt.
CARAFA® Special 2
Das CARAFA® Special 2 hingegen ist Röstmalz. Streng genommen ist es ein Produkt der Firma Weyermann® und ihr könnt natürlich andere Alternativen einsetzen.
Es ist entspelzt und führt somit zu weniger Bitterstoffen. Der Autor von diesem Brown Ale Rezept sagt zwar, man solle es erst am Ende einmaischen, aber theoretisch gesehen kannst du es direkt zu Beginn mit reinknallen.
Das führt dann zusätzlich zur Farbe noch zu einer feinen Malzbittere.
Andere Röstmalze, z.B. CARAFA® (nicht „Special“), maischen die meisten erst am Ende ein, um eine dunklere Farbe zu bekommen, ohne dass das Bier durch das Malz bitter wird.
Interessant
Röstmalz vs Röstgerste: Röstmalz nimmst du, wenn du eine dunkle Farbe und leichte Röstaromen haben willst. Röstgerste kannst du einsetzen, wenn es zusätzlich zur dunklen Farbe stark angeröstet werden oder dein Bier allgemein eher rauchiger daherkommen soll.
Hopfenkochen
Das Maischen ist Standard und für viele nicht interessant. Wenn du ganz neu bist und damit nichts anfangen kannst, dann schaue dir mal die üblichen Maischverfahren an.
Gebittert wird 80 Minuten mit meinem geliebten Hallertauer Tradition. Kann man so machen und führt bestimmt zu einer feineren Bittere. Wer aber hier nicht den guten Tradition zum Bittern opfern möchte, der kann diesen auch gerne durch einen Bitterhopfen ersetzen.
Hinweis: 60 Minuten kochen! Dieses Brown Ale Rezept eignet sich gut für eine verkürzte Kochzeit. Du musst dann aber die Hopfenwerte anpassen.
Aromatisch kommt dann der gute East Kent Golding zum Einsatz. Einmal um 15 Minuten vor Ende und dann später noch in den Whirlpool.
Brown Ale Rezept nach dem Brautag
Angestellt wird dieses Brown Ale Rezept mit der Notti, die dann bei 20°C den Zucker verknuspert.
Anschließend, entweder in Flaschen oder in Kegs, geht das Bier 1-2 Wochen in die Reifung. Das Brown Ale muss, nicht zuletzt wegen des Rauch- und Röstmalzes, einige Monate in die Lagerung.
So schmeckt dieses Brown Ale Rezept
Draußen waren es -10°C und alles war gefroren. Ich habe die Gelegenheit genutzt und das Glas über ein paar Stunden immer mal wieder mit Wasser angesprüht.
Die Idee war es, dem Glas einen eiskalten Look zu verpassen. 🙂
Aussehen: Dunkelbraun mit feinem Schaum, der recht lange anhält und mittelmäßig am Glas haftet.
Aroma: Malzig, gepaart mit Röstaromen. Eine leichte Rauchnote ist erkennbar, die an geräucherten Schinken erinnert.
Geschmack: Leicht rezent mit einer kaum wahrnehmbaren Bittere, die schnell im Gesamtbild untergeht. Im Vordergrund liegt ein weiches Mundgefühl nach geröstetem Malz. Retronasal kommt der Rauch wieder leicht durch. Eine Alkoholnote ist nicht erkennbar.
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Fazit vom Black Pearl
An diesem Bier gibt es nichts auszusetzen. Es hat allen wirklich sehr geschmeckt. Das Raucharoma ist super eingebunden und wirklich nur dezent im Hintergrund. Im Vordergrund steht eine Packung aus Malz und Röstaromen, die mit der leichten Süße super dem Gaumen herunterlaufen.
Da das Bier keine aufdringliche Alkoholnote aufweist und allgemein nicht so stark ist, geht es bei uns sogar noch als relativ süffig durch.
Einfach ein tolles Rezept für dein nächstes Weihnachtsbier!
Viel Spaß beim Nachbrauen und allzeit gut Sud,
Tobi