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In 6 Schritten erkläre ich dir kurz und knapp die wichtigsten Aufgaben für dein erstes Bier. Damit du dein erstes selbstgebrautes Bier niemals vergisst :-)

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Das Triticum Wormatia gilt als eines der beliebtesten Einsteiger-Rezepte der deutschen Hobbybrauer. Warum das so ist und wie es mir gelungen ist, zeige ich in dieser Rezeptbewertung.


Triticum Wormatia Weizen Rezept

Das Rezept

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Ein populäres Rezept bei Einsteigern in der deutschen Hobbybrauer Community ist das helle Hefeweizen Triticum Wormatia. Die Rezeptur findet ihr auf der Seite maischemalzundmehr.de, die dort von dem User Gambrinus zu Borbetomagus veröffentlicht wurde.

Verwendet wird Pilsner, Weizen und Wiener Malz, die allesamt sehr gut zuhause eingelagert werden können.

Weizen Rezept

Den Kommentaren kann man entnehmen, dass dieses Bier bei vielen Einsteigern sehr gut ankommt. Warum das so ist und wie es mir gelungen ist, zeige ich in dieser Rezeptbewertung Triticum Wormatia.

Ich persönlich habe dieses Bier bereits 2016 das erste Mal gebraut. Da es mein erster Sud war, habe ich diesen natürlich ausführlich dokumentiert und werde deshalb am Ende dieses Berichts ausführlich aufzeigen. Meine damaligen Fehler habe ich im Text entsprechend beschrieben und verbessert.

Der Gastbraumeister Manuel und ich haben dieses Rezept im Januar 2018 erneut gebraut, da es uns damals bereits geschmeckt hat und wir ein „schnelles“ Bier haben wollten. Nach nur 2 Wochen Reife- und Lagerzeit ist das Bier bereits fertig und kann getrunken werden. Für Manuel war es der erste Brautag und mich interessierte, wie sich das Bier durch eine andere Hefe verändert.

Suchst du noch nach anderen Rezepten, dann durchwühle doch mal mein Beitrag über die Top Rezeptseiten im Internet.

Hefe

2017 hatte ich die Wyeast #3068 Weihenstephan Wheat (*) bei Zimmertemperatur vergoren. Damals hatte ich keine Temperatursteuerung und das Bier im Wohnraum im Sommer vergoren. Da ich zurzeit noch in einer Dachgeschosswohnung wohne, hatte ich Temperaturspitzen von bis zu 28°C.

Das Bier hat trotzdem lecker geschmeckt und alle waren begeistert, aber war mir ziemlich sicher Gärnebenprodukte zu schmecken.

Einen richtigen Vergleich kann ich leider nicht machen, da ich beim letzten Sud im Januar 2018 die WLP300 Hefeweizen Ale vergoren habe. Dieses Mal allerdings in dem Gärkühlschrank bei 20-21°C.

Update: Die Hefen kommen vom gleichen Stamm und sollten sich nicht unterscheiden. Wichtig ist halt die Gärführung!

Falls du eine Trockenhefe einsetzt, dann achte darauf, dass du die Hefe richtig rehydrierst.

Abweichung vom Plan

Durch hoher Sudhausausbeute haben wir eine Stammwürze von 13,6°P anstatt 13°P. Wir haben diese nicht weiter verdünnt. Außerdem hat die Hefe einen scheinbaren Endvergärungsgrad (sEVG) von 78% erreicht.

Der Hersteller gibt für die WLP300 einen Rahmen von 72-76% an, daher hatte ich nicht mit 78% gerechnet. In Summe bedeutet das, dass wir anstatt der 5.6% Alkohol ca. 6,3% erreicht haben.

Mein Triticum Wormatia

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Das Triticum Wormatia ist noch einmal besser als zuvor. Die Farbe ist goldgelb und leicht trüb, so wie man es erwartet. Es riecht und schmeckt fruchtig nach Banane und hat eine süße Note. Dabei ist es weder herb noch malzig und ist kaum spürbar sauer.

Ehrlich gesagt übertrifft dieses Bier jetzt alle Erwartungen und ist besser, als jedes bisher probierte Weizen aus der Industrie. Das Rezept ist leicht nachzubrauen, man braucht nur eine Hopfenart und es kann bei Zimmertemperatur vergoren werden. Damit ist es ein ideales Weizen für den Einsteiger!

Reifen muss ein Weizen nicht lange. Es ist ein Bier, welches sehr frisch getrunken werden kann. 1-4 Wochen nach der Nachgärung kann es schon genossen werden. Weitere Infos zu den Reifezeiten findet du hier: Lagerzeit / Reifezeit

Willst du schon immer mal ein untergäriges Bier brauen? Dann kann ich dir nur das Pils fürs Volk oder das Münchner Dunkel empfehlen.

Der Brautag

An dieser Stelle noch einmal erwähnt: Es handelt sich um die Braudokumentation meines ersten Suds aus 2017. Inzwischen habe ich viele Probleme aus den Bildern verbessert. Im Text zu den Bildern erkennt ihr, was ich damals falsch gemacht habe. Zunächst einmal die Brauausrüstung zum damaligen Zeitpunkt:

Dann wurde eingemaischt. Entsprechend der Rasten im Rezept die Temperatur per Hand geregelt. Gerührt wird immer nur beim Heizen und alle 15 Minuten.

Der Einkocher dient dem Vorheizen des Nachgusses.

Gebraut wurde auf dem Balkon um unangenehme Gerüche im Wohnzimmer zu vermeiden. Außerdem war es ja schönes Wetter 🙂

Nun kam der spannendste Moment: Das Läutern. Bis zu diesem Zeitpunkt nur aus Literatur und Forum bekannt, war ich sehr aufgeregt.

Umgeschöpft wurde per Hand mit dem Messbecher.

Dann ging’s los. Hahn auf und die ersten 2-5 Liter trübe Würze sammeln…

… um sie dann wieder auf den Treber zu gießen.

Nach der zweiten Runde war es schon gut geklärt.

Eigentlich wollte ich meinen damaligen Brauprozess nicht sonderlich kritisieren, da es ja der allererste war. Trotzdem muss ich an dieser Stelle sagen, dass dieser Schlauch ungünstig montiert war.

Das hatte zur Folge, dass ein Unterdruck entstand und sich der Treber zusammenzog. Dieses Problem hatte ich bereits beim 2. Sud gelöst, taucht aber natürlich hier in der Dokumentation wieder auf. Auch der Mikrofaser Filter ist an dieser Stelle nicht sinnvoll. Von daher: Bitte nur anschauen und nicht merken 🙂

Eine Liste der Top Anfängerfehler habe ich inzwischen auch veröffentlicht.

Update: Und so kann man es entkoppeln und verhindert die Sogwirkung des Schlauchs.

Hier erkennt ihr schön wie es ausschaut, wenn sich der Treber in Richtung Hahn verdichtet. Rechts hat sich eine Rinne gebildet. Dadurch kam es dann beim Läutern zum Stau. Damals hatte ich den Treber dann aufgeschnitten, aber trotz allem dann zu früh das Läutern abgebrochen.

Dann wurde der Hopfen ausgewogen und in 3 Schalen für die 3 Hopfengaben aufgeteilt.

         

Das Triticum Wormatia hält was es verspricht. Es hat sich ein sehr schönes Bananen-Aroma entwickelt und die Zutaten sind gut aufeinander abgestimmt.

Willst du schon immer mal ein untergäriges Bier brauen? Dann kann ich dir nur das Pils fürs Volk empfehlen.

Gerne könnt ihr mir auch eine E-Mail hinterlassen (siehe Impressum) und einen Vorschlag für die nächste Bewertung einreichen.


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Kommentare

Hi,

sehr interessante Dokumentation deines Brauvorgangs… ich habe fast genauso letztes Jahr angefangen, aber noch nicht ganz so viel gebraut und auch noch keinen Gärkühlschrank (Im Keller bei uns sind es eigentlich durchgehend 18 Grad).

Wie hast du dein Problem mit dem Schlauch beim Läutern denn heute gelöst… ich mache das genauso, bisher ist es noch nicht zu Problemen gekommen, aber ich bin mir bewusst, dass es zu einem kommen könnte…

Hi Tom,
schön das es dir gefällt.

Den Schlauch habe ich einfach an einen Trichter befestigt und unter den Hahn gehangen. Das löst das Problem 🙂
Lösung

LG
Tobi

Moin

sieht sehr spannend aus und das weizen steht nun hoch auf meiner liste. dachte auch die wlp300 zu nehmen. bin es bei IPA*s und pilsener gewöhnt bis zu 14 tagen zu vergären. wie handhabst du es beim dem weizen?

bei manchen weizen lese ich das „nur“ 4 tage hauptgärung sind und danach auf flasche gefült wird bei 4gr. wäre dankbar für ein paar tips wie du die gärung durchführst (länge, temperatur, zucker usw)

Hi Lumpy,

lass die Hefe auf jeden Fall auch ausgären. Pauschale Angaben sind nicht möglich und auch gefährlich. Gerade beim Weizen, was du ja sowieso schon hoch karbonisierst (7g Co2/l), kann das zu Flaschenbomben führen. 14 Tage klingt erst einmal vernünftig. Ich persönlich unterscheide nicht zwischen den Stilen. Ein Weizen wird bei mir frühestens nach einer Woche das erste Mal gemessen. Dann 3 Tage später erneut. Ändert sich der Restextrakt nicht mehr, dann fülle ich ab. Ansonsten werden noch einmal 3 Tage gewartet. Das funktioniert eigentlich immer sehr gut und irgendwann bekommt man ein Gefühl dafür.

Die WLP300 würde ich bei 18°C anstellen und dann auf 20°C kommen lassen. Das erzeugt klasse Bananenaromen 🙂

Viel Erfolg!

Hi.
Erstmal ein Lob:
Klasse Seite, Sehr informativ und sehr gut zusammengefasstes Wissen. Super Aufbereitung der zum Teil komplexen Thematiken.

Hab jetzt 9 Sude gemacht, und bin vom Forum auf deine Seite gestoßen.

Hab ne ganz kurze Frage zu dem Rezept:
Habe das Bier jetzt mehrmals nachgebraut. Immer das gleiche Ergebnis:
Das Bier riecht nach Banane, Schaum ist sehr stabil.
Allerdings ist der Bananengeschmack fast weg, bis dann im Abgang ganz kurz, aber Heftig Fruchtaromen zu schmecken sind. Deutet auf die Hopfenaromen hin.
Das komische ist, dass das nur sehr kurz aber heftig ist. also 1 -2 Sekunden. Danach wieder weg.
Lecker ist das, nur…
Woher kommt das.
Kleines Protokoll:
Hauptgärung 2 Wochen 23-25° im Saurus
Nebengärung im Keg: 2 Wochen 23-24°
Bei 9-12 Grad gereift für 2 Wochen
Bei 4 Grad gelagert für 2 Wochen

Zur Wasserquali: wir haben in Bevergern hartes Wasser von 17°dh

Hi Björn,

danke für die Blumen! Freue mich immer sehr über Feedback!
Und natürlich schöne Grüße nach Bevergern, ist ja quasi um die Ecke 😉

Mh.. das ist schwer, zumal es schon einige Zeit her ist, dass ich das getrunken habe. Ich vermute aber folgendes: Du nimmst die Ester (das Bananenaroma) hauptsächlich durchs Einatmen wahr. Sobald du trinkst, passt der Geschmack nicht mehr zum Geruch. (Banane ist ja auch nicht bitter und eher süß) Dein Gehirn denkt nicht an Banane 😉 Vielleicht ist deine Ester-Konzentration auch so niedrig, dass es bei dir nur im Aroma richtig wahrnehmbar ist.
Beim Runterschlucken kommt dann nochmal etwas Aroma in die Nase. Das nennt sich glaube ich retronasales Aroma. Dadurch nimmst du es dann noch einmal kurz wahr.

Wenn du die Banane verstärken willst, dann probiere doch mal folgendes aus beim nächsten Mal:
– Herrmann-Verfahren beim Maischen. Habe ich mal in diesem Beitrag gemacht: De Mönsterlänner Weitbuck
Noch besser ist es, du schaust dir mal hier den Beitrag zum Maltaseverfahren (Herrmann) an: Braumagazin
– Reduziere mal die HG Temperatur auf 20°C (wenn du eine Gärführung hast)

Du kannst das Weizen auch frischer trinken. Nach der Nachgärung eine Flasche kalt stellen und probieren. Wenn es nicht nach Jungbier schmeckt, alle Flaschen / Kegs für 1-2 Woche kalt lagern und dann kannst du es schon trinken. Die 2 Wochen bei 9-12 Grad kannst du mal weglassen. Hier altert das Bier nur unnötig. Die Gärnebenprodukte sind bereits durch die Nachgärung abgebaut.

Das Wasser ist natürlich auch schon recht hart. Probiere aber erstmal die o.g. Dinge aus. Wenn das nicht hilft musst du wohl mal ans Wasser ran.

VG und weiterhin gut Sud!
Tobi

Hallo. Ich nochmal.
Scheinbar doch ein Wasserproblem.
Da ich mit Spannung deine Beiträge über Wasserchemie gelesen habe, frage ich dich mal direkt nach dem Wasserprofil. Ich hab mir die Komponenten die du auch nutzt, und alle Zutaten auch am Start.
Kannst du mir dein Wasserrezept mitteilen?
Würde bei mir alles Glatt machen und neu aufbauen.
Danke
Björn

Hallo Björn,

schreib mir mal bitte eine E-Mail an info@malzknecht.de und schildere dein Problem und wie ich dir helfen kann.
Wir lösen dass dann per Mail.

Viele Grüße
Tobi

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