Das nächste Leserbier kommt von Maximilian, der mir bereits im März sein Märzen zugeschickt hat 🙂 Ich habe in den letzten Tagen recht wenig für den Blog machen können, da so ein paar andere wichtige Projekte im Garten und mein Sohn einfach vorgingen.
Trotzdem kommt jetzt das nächste Leserbier, auf dessen Beitrag ich mich schon lange gefreut hatte.
Eingereicht hat Maxi seine eigene Variante des Theresien Ur-Märzens. Alles zum Bier, dem Rezept und zu seiner Person findet ihr in diesem Beitrag. Viel Spaß
Inhaltsverzeichnis
Borms Hausbier
Maxi braut erst seit Anfang 2021 sein eigenes Bier. Angefangen hat alles durch die Corona Pandemie, durch die er auf einmal viel mehr Zeit für Hobbys hatte.
Sein letztes Software Engineering Semester wurde wegen Corona in ein Online-Studium umgewandelt. Er fuhr nicht mehr zur Universität und hatte somit mindestens eine Stunde mehr Freizeit am Tag.
Außerdem gab es immer einen Zeitrahmen von mindestens einen Monat Freizeit, nachdem er seine Prüfungen geschrieben hatte.
Das alles führte dann zu folgender Idee:
„Ja… was machen mit der ganzen Zeit wenn man fast nix unternehmen kann? Mir fehlte das Biertrinken in der Kneipe. Also dachte ich mir, warum nicht selbst brauen?!“
🙂
Begonnen hat er mit einem Pils, einem Dunkelbier und dem Ur-Märzen. Das Pils und das Märzen würde ich sicher keinem Anfänger für den Start empfehlen, aber Maxi war von dem Ergebnis auf jeden Fall begeistert und hat es für Gut empfunden.
Dann kam aber sein Forschergeist durch 🙂 Er fing an diese Biere zu verändern und braute sie noch einmal. Maxi trinkt gerne etwas bittere und hopfenbetontere Biere und hat diese Nuancen in die neuen Rezepte eingebracht.
Das Ergebnis konnte sich sehen lassen: Er hat die Biere durch seine Anpassung für seinen Geschmack deutlich verbessert! Top!
Maxis Brauanlage
Da Maxi noch nicht so lange Hobbybrauer ist, ist seine Anlage auch noch nicht so groß und umfangreich.
Das macht aber auch gar nichts!
Ich würde jedem Einsteiger auch erstmal dazu raten nicht direkt mit der großen Edelstahl-Keule das Hobby aufzubauen. Man kann hier sehr viel Geld lassen und zu Beginn an anderer Stelle besser sein Geld ausgeben. Z.b. in eine ordentliche Gärführung!
Mehr Tipps dazu kommen auch vom erfahrenen Hobbybrauer Tauroplu, den ich neulich interviewen durfte.
Maxi besitzt einen Gaskocher und eine 10 Liter Pfanne. In Summe kommt er dadurch am Ende auf 5 Liter Bier. Das ist doch recht wenig und ich bin mir sicher, dass Maxi sich demnächst vergrößern wird 😉
Seine Biere vergärt er in drei 5 Liter Gärflaschen, die je nach Anzahl an parallel vergärenden Suden auch mal alle gleichzeitig zum Einsatz kommen. Das erfolgt dann abgedeckt im Keller unter der Treppe!
Das Ur-Märzen
Wie oben bereits erwähnt, hat mir Maxi das Theresien Ur-Märzen zugeschickt. Und zwar nicht im Original-Rezept von Hubert Hanghofer, sondern seine eigene Version. Ich bin sehr gespannt!
Maxi beschreibt das Bier als sehr leicht und erfrischend. Angeblich ein tolles Sommerbier bei großem Durst 🙂
Nachgüsse werden nicht gegeben. Hier hat er die Erfahrung gemacht, dass seine Biere danach immer etwas verdünnt und geschmackslos werden.
Mh… komisch… das sollte eigentlich nicht passieren. Während des Hauptgusses sollte die Stammwürze natürlich deutlich höher sein, als die finale Stammwürze im Rezept. Dann verwässert die Würze auch eigentlich nicht. Vielleicht verkochst du auch zu wenig. Bei so kleinen Anlagen könnte das Herunterskalieren der veröffentlichten Rezepte manchmal nicht ganz funktionieren. Habe ich selber schon mal erlebt.
Hier können wir uns gerne noch einmal zu unterhalten.
Bei 5 Liter Ausschlag braucht man aber auch nicht wirklich auf die Ausbeute achten und kann sich die Nachgüsse schon sparen – Stichwort Brew in a Bag (BIAB) wäre hier bestimmt auch eine große Erleichterung.
- 8,5 Liter Hauptguss
- 800g Wiener
- 500g Pilsner
- 400g Münchner
- 150g Helles Karamalz
- 60°C Einmaischen
- 57°C 10 Minuten
- 62°C 45 Minuten
- 71°C 45 Minuten
- 78°C Abmaischen
- 110 Min. 10g Tettnanger
- 110 Min. 4g Northern Brewer
- 80 Min 3g Magnum
-
- Hefe: Saflager S-23
Das Ergebnis
Aussehen: Bernsteinfarbig leicht rötlich, leichte Trübung, Schaum fällt relativ schnell ein und haftet nicht am Glas, dafür aber feinporig.
Aroma: Fruchtig, leicht kräuterig und malzig. Kein Fehlaroma. Auch eine leichte süße Note ist erkennbar
Geschmack: Leichte Karbonisierung, angenehme Bittere, die aber leicht nachhängt, das Bier hat ein sehr weiches Mundgefühl, das weder zu trocken, noch zu vollmundig ist. Geschmacklich ist das Bier leicht süß und eine Malznote kann wahrgenommen werden. Der Alkohol ist gut eingebunden und nicht erkennbar.
Fazit: Das Urmärzen ist ein solides Bier mit toller Farbe und ansprechendem Aroma. Geschmacklich zwar nicht super aufregend, aber dennoch stiltypisch und vor allem mit schön weichem Mundgefühl. Die Bittere passt gut zum Gesamtbild, hängt mir aber im Abgang etwas zu lange nach. Der Schaum ist eigentlich sehr schön feinporig, fällt aber leider schnell ein und haftet auch nicht am Glas.
Dagegen können folgende Dinge helfen:
- Nutze kein Spüli! Egal ob du die Pfanne / Topf oder die Flaschen reinigst. Es sollte niemals Spüli zum Einsatz kommen.
- Schmeiß einfach mal eine Hand voll Weizenmalz bei deinen Bieren mit in die Schüttung. Das kann Wunder bewirken. 🙂
- Erhöhe einmal die Karbonisierung, zb. auf 5,5g/l. Unabhängig davon, dass sie mir für das Märzen etwas zu schwach war, kann sie auch den Schaum verbessern.
Da du ja gerne das Hopfenaroma magst, schmeiße den Aromahopfen beim nächsten Mal am gegen Ende hinein. Das bewirkt Wunder, aber passe natürlich die IBUs an.
Schlusswort
Auch dir Maxi danke ich für die Teilnahme. Dein Bier war sehr lecker und dafür dass du erst vor Kurzem mit dem Brauen angefangen bist, kann sich das Ergebnis auf jeden Fall sehen lassen.
Eine Frage hätte ich noch, die du vielleicht über die Kommentarfunktion beantworten möchtest:
Warum kochst du so lange? Die Kochzeit kommt mir ungewöhnlich hoch vor. Ich habe dazu schon mal einen Beitrag geschrieben.
Mache weiter so und natürlich allzeit gut Sud!
Tobi
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Kommentare
Sehr interessant! Auch die tollen Fotos sind super. Ich durfte das ein oder andere von Borm’s Hausbieren probieren und hätte jetzt auch nix gegen eine Verkostung des Ur-Märzen.
Danke für die Tipps am Ende.
Hi Niklas,
das gefällt mir!
Bald sind deine Biere dran 😛
VG