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Das Rezept
Die kühlen Temperaturen im April 2019 haben mich davon überzeugt, für den Sommer ein untergäriges Bierchen zu brauen. Meine Restbestände vom letzten Jahr wollte ich gerne verwerten, daher habe ich auf Maischemalzundmehr nach bestimmten Kriterien gefiltert. Am Ende kam das Landbier von Tauroplu meinen Erwartungen am nächsten. Das Rezept ist recht einfach aufgebaut und schnell verstanden. Es enthält keinerlei Besonderheiten, die dieses Landbier von den typischen industriellen Landbieren unterscheidet. Trotzdem soll es ein sehr gutes Landbier Rezept sein, was auch in den Kommentaren der anderen Hobbybrauer häufig beschrieben wird.Malzaromatisch und würzig
Das Landbier besitzt eine Stammwürze von 13% und wird durch 25 IBU gebittert. Rechnerisch sollte das Bier einen Alkoholgehalt von 5 %vol erhalten, wobei dieses häufig variiert.
Hauptbestandteil der Schüttung ist eine Wiener- und Münchner Malz Kombination. Ein kleiner Anteil aus hellem Caramalz soll die Schaumstabilität verbessern und führt in der Regel zur besseren Betonung des Malzaromas.
Gebittert wird durch den Spalter Select, der als Vorderwürzehopfung zum Einsatz kommt. Somit können die Hopfenöle in Lösung gehen und die Alpha Säure später beim Kochen das Bier bittern. Zusätzlich erfolgt dann eine reine Bittergabe durch den Magnum Hopfen.
Die Würze wird letztendlich durch die untergärige W-34/70 Hefe in Bier umgewandelt, was laut Rezept am besten bei 9°C erfolgen sollte. Wenn du noch nie ein untergäriges Bier gebraut hast, dann ließ doch mal meinen FAQ Eintrag über „Wie vergäre ich ein untergäriges Bier?“.
Wenn du dich an das Rezept von Tauroplu hältst und die Gärführung berücksichtigst, dann wird der Endvergärungsgrad etwa bei 78% liegen. Das kann natürlich variieren. Karbonisiert wird das Bier letztendlich mit 5,3 g/l CO2.
Brautag
Das Landbier Resultat
Wasserwerte: [Ca=44ppm] [Mg=5ppm] [Na=0ppm] [Cl=58ppm] [SO4=49ppm]
Reife- & Lagerzeit: nach 4 Wochen schon sehr lecker. Nach 8 Wochen perfekt!
Aussehen: Das Landbier hat sich gut geklärt und hat eine schöne bernsteinartige Farbe. Der Schaum ist zwar wünschenswert feinporig, enttäuscht aber leider bei der Stabilität und Haftung am Rand.
Geruch: Aromatisch kann das Landbier überzeugen. Das Malz steht klar im Vordergrund und wird von einer leicht süßlichen Note unterstrichen. Im Allgemeinen ist das Aroma deutlich intensiver, als bei anderen Landbieren aus der Industrie.
Geschmack: Sehr lecker! Nicht zu herb, trotzdem schön gebittert. Auch der Abgang ist nicht aufdringlich. Grundsätzlich ist das Bier doch recht trocken geworden. Das passt allerdings gut zu diesem Stil.
Der Schaum wurde leider auch nach langer Lagerzeit und durch Maßnahmen, wie kaltes Durchspülen der Gläser etc., nicht besser. Trotzdem: Im Bekanntenkreis ist das Bier gut angekommen. Einige verglichen es sehr stark mit dem Grevensteiner Landbier hier aus der Region. Dieses Landbier wird auf einer Party oder einfach beim gemütlichen Zusammensitzen immer funktionieren. Ein Klassiker!
Ein Tipp
Wenn du noch Spalter Select auf Lager hast und die W34/70 aus diesem Sud erntest, dann empfehle ich dir das Münchner Dunkel – Dunkles Lager. Auch dieses Bier habe ich gebraut und für sehr gut empfunden.
Falls du aber gerade erst mit dem Brauen angefangen bist, probiere dich doch einfach an diesem leckeren und Einsteigerfreundlichen Weizen Helles Hefeweizen – Triticum Wormatia.