Heute habe ich mal wieder ein spannendes Werkzeug für euch Hobbybrauer vorliegen. Ich darf für euch das PLAATO Keg testen und zeige alles Wichtige auf, was du für deine Kaufentscheidung benötigst.
Das PLAATO Keg wollte ich immer schon einmal testen, weil ich bald einen Keezer baue und mir die Überwachung meiner Kegs gut gefallen könnte. PLAATO hat mir daraufhin ein Test-Produkt zugeschickt, welches ich hier für euch ausprobieren darf.
Wichtig: Das Test-Produkt verlose ich bald auf Instagram, daher abonniert schnell meinen Kanal!
Inhaltsverzeichnis
Das Unternehmen
PLAATO ist ein junges Unternehmen aus Norwegen, das durch das PLAATO Airlock und das PLAATO Keg international an Bekanntheit gewonnen hat. Inzwischen gibt es viele weitere Produkte, wie z.B. das PLAATO Pro, mit dem die Messung der Stammwürze digitalisiert wird.
Die Produkte könnt ihr bei PLAATO im eigenen Shop, oder in vielen Hobbybrauer Shops kaufen.
Mit dem Rabatt-Code MALZ10 erhaltet ihr im PLAATO Shop 10% Rabatt auf die Bestellung von PLAATO Kegs.
Das PLAATO Keg
Bevor ich in die Details gehe, hier ein paar grundsätzliche Erklärungen zum PLAATO Keg.
Das PLAATO Keg ist eine Art digitale Waage, durch die ihr interessante Werte eures Kegs auf dem Handy ablesen könnt.
- Füllstand im Keg oder der CO2 Flasche
- Lagertemperatur
Außerdem gibt es hilfreiche Meldungen aufs Handy:
- Bei niedrigem Füllstand
- Die Menge, die beim Zapfen entnommen wurde
- Bei kritischen Temperaturen
Durch ein defektes Relais in der Temperaturreglung meiner Lagertruhe hatte ich bereits 2 Mal die Situation, dass die Kühltruhe durchgekühlt hat und das Bier fast eingefroren wäre.
Mit dieser Push Nachricht hat man zusätzlich noch den tollen Nebeneffekt, dass man dieses Szenario schnell erkennt und eingreifen kann.
PLAATO hat mit dem PLAATO Keg im Jahr 2020 sogar den Red Dot Award gewonnen, eine Auszeichnung für gutes Design.
Außerdem ist das PLAATO Keg wasserdicht, was den Einsatz in unseren Kühlschränken / Gefriertruhen erlaubt.
Welche Kegs sind möglich?
Im Prinzip könnt ihr alle Kegs betreiben die einen maximalen Durchmesser von 22,5cm haben und nicht größer als 50 Liter sind.
Unboxing PLAATO Keg
Das PLAATO Keg ist recht kompakt verpackt. Es befindet sich in einer Schachtel, die fast genau so groß ist, wie das Produkt selbst.
Im Lieferumfang enthalten sind:
- PLAATO Keg
- Ladekabel USB (ohne Netzteil)
- Hinweis auf digitale Anleitung
Die meisten von euch werden bestimmt noch ein passendes USB-Netzteil in Form eines USB Steckers besitzen.
Wer sowas nicht hat, der ärgert sich vielleicht nach dem Auspacken.
Dass keines dabei ist, liegt aber daran, dass viele gleich mehrere PLAATO Kegs kaufen und dann eine einzige USB Ladestation mit mehreren Ausgängen betreiben.
Eine Anleitung liegt nicht dabei, aber es gibt einen QR-Code, der nach dem Scan zur digitalen Dokumentation führt. Finde ich zeitgemäß und vollkommen OK!
Installation
Die Installation verlief bei mir wirklich superschnell. Die Doku hatte ich zwar geöffnet, aber die Schritte in der App sind wirklich selbsterklärend.
PLAATO Keg Installation Schritt für Schritt:
- App herunterladen (Name: PLAATO )
- Neuen Account anlegen
- WLAN-Daten eintragen
- Mit PLAATO Keg verbinden (hat eigenes WLAN aufgebaut)
- Namen für Keg vergeben
- Fertig
Das Prinzip ist einfach. Nachdem du einen Account bei PLAATO eingerichtet hast, braucht das PLAATO Keg Zugang zu deinem WLAN. Dazu gibst du zunächst deine WLAN Daten inkl. Passwort ein.
Dann verbindest du dein Handy mit dem vom PLAATO Keg eigenen WLAN Netzwerk und die App übermittelt dann die WLAN Verbindungsdaten deines Netzwerks an das PLAATO Keg. Dieses ist danach befähigt mit dem Internet-Server zu kommunizieren.
So kann die App nun über den PLAATO Server auf die Daten deines PLAATO Kegs zugreifen.
Die E-Mail beim Anlegen des Accounts wird übrigens nicht verifiziert. Es gibt nur eine Kontrolle, ob es eine E-Mail Adresse ist. Falls du dich vertippst, wirst du später nicht mehr dein Passwort zurücksetzen können.
In diesem Fall kannst du aber den Support kontaktieren, der dir in Kürze bei deinem Problem hilft.
PLAATO Keg anlernen
Jetzt kommen wir zum Eingemachten. Um das PLAATO Keg in deinem Lagerkühlschrank /-Truhe für dein Keg zu installieren, musst du zunächst das Leergewicht deines Kegs kennen.
Am besten vorher einmal kurz wiegen.
- Im Bereich „Keg Setup“ drückst du zunächst auf „Tare„, ohne dass etwas auf dem PLAATO Keg steht.
- Danach trägst du das Leergewicht deines Kegs ein.
- Außerdem benötigst du noch das maximale Füllvolumen in Liter für dein Keg.
Wenn du jetzt dein Keg inkl. Bier auf das PLAATO Keg stellst, solltest du in der Übersicht deinen aktuellen Füllstand sehen.
Im Prinzip war es das schon und du könntest das PLAATO Keg jetzt schon verwenden.
Übrigens: Es spielt keine Rolle, ob dein Keg voll, halbvoll oder leer ist. Das funktioniert immer auf die gleiche Art.
Außerdem: Wer noch keinen Keezer hat bzw. vorm Zapfen immer den Zapfhahn + CO2 Schlauch auf das Keg der Wahl stecken muss, der hat hier ein Problem. Du musst ja irgendwann Tara drücken, entweder mit Zapfhahn drauf oder ohne.
Das Problem ist denke ich klar, liegt aber selbstverständlich nicht am Produkt.
Angabe in Liter
Standardmäßig ist die Mengenangabe deines Bieres in Gramm, also gravimetrisch. Wem das reicht, der kann sich diesen Schritt sparen.
Wer aber den Füllstand in Liter angezeigt haben möchte, der muss in „Settings“ zur volumetrischen Ansicht umschalten („Keg Mode -> Volume“).
Für die Berechnung eines Volumens benötigt man aber immer noch die Dichte. Daher bist du von nun an gezwungen, die Dichte deines Bieres mit anzugeben.
Hinweis: Wer es nicht so genau haben muss und auf den Alkoholgehalt verzichten kann, der kann auch einfach auf Liter umschalten und eine relative Dichte von 1000 eintragen. Dann wird dort einfach der Wert für Gramm als Liter angezeigt. Passt nicht 100% aber kann man durchaus so machen.
In der Regel rechnen wir Hobbybrauer in Deutschland die Stammwürze immer in °P aus. Für das PLAATO Keg wird aber die relative Dichte benötigt, daher musst du einfach deine Stammwürze zur relativen Dichte (SG) umrechnen.
Diese trägst du im „Keg Setup“ unter „Optional Batch Input“ ein. Einmal vor der Gärung und dann quasi einmal den Restextrakt. Mit diesen Angaben rechnet die App auch gleich den geschätzten Alkoholgehalt aus.
Füllstand messen
Wenn ihr mehrere PLAATO Kegs besitzt, dann habt ihr im Dashboard eine Übersicht aller Kegs.
Leider wird dort nicht der Bier Name angezeigt, was ich sehr schade finde. Das würde ich mir als nächstes Feature unbedingt wünschen, weil man sonst bei mehreren Kegs die Übersicht verlieren könnte.
Als Lösung könnte man das PLAATO Keg einfach immer umbenennen, aber dann muss man das auch immer im Brewfather ändern (falls eingebunden). Mehr zur Einbindung in den Brewfather weiter unten.
Tipp: Prüft, ob eure WLAN-Verbindung ausreicht. Wenn ihr das PLAATO Keg in eurer Kühltruhe habt, dämpft das schon ganz gut das Signal.
Es zeigt dir zwar einen Verbindungsabbruch visuell an, in der App bemerkst du es allerdings erst einmal nicht. Die App hat mir den zuletzt übermittelten Status des PLAATO Kegs angezeigt und bei mir für etwas Verwirrung gesorgt.
Außerhalb meiner Truhe hatte ich 24% Wifi und 24°C. Nachdem ich das PLAATO Keg in die Truhe gelegt hatte, blieben diese Werte konstant. Erst als ich merkte, dass ich keine Buttons mehr drücken konnte, hatte ich den Verbindungsabbruch realisiert.
Leeren / Pouring
Nachdem das PLAATO Keg angelernt wurde, könnt ihr mit dem Zapfen beginnen. In der App seht ihr dann direkt, wie der Füllstand langsam weniger wird.
Die Reaktionszeit ist sehr schnell. Du siehst direkt in der App, dass Bier entnommen wird und auch wie viel.
Erstaunlich finde ich die Genauigkeit. Ich habe ca. 500ml über den Zapfhahn in ein Weizenglas abgezapft und die App hat daraufhin direkt reagiert und 0,49L registriert. Wahrscheinlich habe ich einfach nicht exakt 500ml abgezapft.
Bei aktivierter Push Meldung erhaltet ihr dann sogar eine Meldung auf das Handy. So könnt ihr bequem prüfen, wie viel Bier tatsächlich entnommen wurde.
PLAATO Keg API
Wer von euch selbst programmieren will, der kann die von PLAATO zur Verfügung gestellte API verwenden. Dazu musst du zunächst eine E-Mail an den PLAATO Support schicken, woraufhin du nach ein paar Tagen einen API Auth Key erhältst.
Mit diesem kannst du dann die API verwenden. Leider können derzeit nur Daten empfangen werden und das Setzen der Werte ist nicht möglich.
Eine Dokumentation zur API gibt es hier.
Integration PLAATO Keg in den Brewfather
Wer von euch den Brewfather besitzt, der kann seine PLAATO Kegs sogar dort einbinden.
Dazu einfach unter Einstellungen im Bereich „Power Ups“ das PLAATO Keg aktivieren. Dann erscheint im Menü links der Punkt „Geräte“ in dem ihr dann euren auth_token eintragen könnt.
So habt ihr im ohnehin tollen Tool auch die Füllstände eurer Kegs aufgelistet. Eine schöne Idee in meinen Augen.
Eine weitere Integration gibt es für Taplist.io. Das nutze ich aktuell aber nicht, daher gibt’s da erstmal keine Infos zu.
Fazit zum PLAATO Keg
Hobbybrauen kann man ganz traditionell, ohne Automatisierung und sonstigen Schnick Schnack. Aber es gibt auch immer wieder neue Ideen und Tools, die Spaß machen und unser Hobby so interessant gestalten.
Mit dem PLAATO Keg haben wir die Möglichkeit, die Füllstände unserer Kegs und CO2 Flaschen und die Temperatur in unserem Lagerschrank /- Truhe jederzeit zu überwachen. Das ist nicht nur praktisch, sondern erlaubt ein schnelles Einschreiten, falls die Reglung der Truhe mal versagt und dein Bier einfrieren will.
Die Registrierung ist schnell und unkompliziert und das PLAATO Keg ist einfach zu konfigurieren.
Alle Daten sind sehr schnell auf dem Smartphone sichtbar und die Genauigkeit der abgezapften Menge ist grandios.
Leider ist die Benutzung abhängig vom WLAN-Signal, was einen Einsatz in der Gartenhütte oder im tiefsten Keller erschweren kann. Hier müsst ihr ggfs. mit weiteren WLAN Geräten arbeiten.
Außerdem braucht ihr noch ein USB Netzteil bzw. Ladestation, bevor das PLAATO Keg in den Betrieb genommen werden kann.
Kein Produkt ist perfekt, so findet man auch beim PLAATO Keg ein paar Dinge zum Optimieren, wie z.B. das Fehlen des Bier-Namens im Dashboard oder ein Hinweis beim Verbindungsabbruch.
Mit einem PLAATO Keg kann man immer 1 Keg gleichzeitig monitoren. Daher wird man wahrscheinlich schnell Weitere dazukaufen, was dann aber gleich eine größere Investition ist. Immerhin gibt’s aber Mengenrabatt 🙂
Trotz dessen gefällt mir das PLAATO Keg sehr gut und ich könnte mir einen Einsatz in meinem zukünftigen Keezer gut vorstellen.
Gerade wenn das Bier im Fass sich dem Ende neigt, möchte ich immer gerne wissen, wie viel noch drin ist 🙂
Wie siehst du das? Könnte das Produkt etwas für dich sein? Hast du bereits eins und kannst deine eigene Erfahrung mit uns teilen?
Tobi