Auf der Suche nach einem Drucktank landet man als Hobbybrauer zwangsläufig beim F40 Unitank von Brewtools. In diesem Review zeige ich euch diesen professionellen Drucktank und gehe wie immer auch auf die Kosten ein.
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Inhaltsverzeichnis
Material und Haptik des Brewtools Unitanks
Der F40 überzeugt durch seine hochwertige Verarbeitung und durchdachte Materialauswahl. Die matte Oberfläche, veredelt durch die innovative Pureblast™ Beschichtung, sieht nicht nur total hochwertig aus, sondern bietet auch eine angenehme Haptik.
Du spürst sofort die Qualität des verwendeten Edelstahls.
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Besonders beeindruckend ist die präzise Verarbeitung aller Schweißnähte und Verbindungsstellen. Das macht den Tank sehr langlebig und sieht auch sehr professionell aus.
Der Tank hat eine Doppelwand durch die eine Kühlflüssigkeit geleitet werden kann.
Gärvolumen und konischer Boden
Der F40 überzeugt mit seinem durchdachten Gärvolumen von 40 Litern und dem clever konstruierten konischen Boden. Durch den 60°-Winkel des konischen Bodens setzt sich die Hefe optimal ab und lässt sich problemlos über das untere 2″-Ventil ablassen.
Wer später gezielt die Hefe oder sonstigen Trub abscheiden möchte, braucht einen Tank mit vernünftigem konischen Boden. Die Mini-Unis von Brewtools z.B. haben einen viel flacheren konischen Winkel und deshalb ist es dort in der Tat schwierig, das Sediment vernünftig vom Rest zu trennen.
Hier gar kein Problem!
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Der steile Winkel des Konus verhindert zuverlässig, dass sich Hefe an den Wänden festsetzt.
Das Gesamtvolumen von 50 Litern bietet dabei genügend Kopfraum für eine aktive Gärung. Durch diese durchdachte Konstruktion kannst du nicht nur perfekt klares Bier brauen, sondern auch problemlos Hefe für deine nächsten Sude zurückgewinnen.
Druckgärung im Unitank
Die Druckgärung im Brewtools F40 eröffnet dir völlig neue Möglichkeiten beim Brauen. Durch den druckfesten Tank kannst du dein Bier bereits während der Gärung unter Druck setzen und damit gleich mehrere Vorteile nutzen: Die Hefe produziert weniger unerwünschte Nebenprodukte, was zu einem saubereren Geschmacksprofil führt.
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Außerdem wird das während der Gärung entstehende CO2 direkt im Bier gelöst – du sparst dir also das nachträgliche Karbonisieren. Mit dem robusten Edelstahltank, der bis zu 2 bar Druck standhält, hast du die volle Kontrolle über den Gärprozess.
Der Tank verfügt über ein Überdruckventil, welches einen zu hohen Druck automatisch reguliert.
Die Druckgärung erlaubt dir untergärige Biere bei höheren Temperaturen zu vergären, ohne dabei störende Hefearomen zu bekommen.
So kühlst und heizt du im F40
Das Temperaturmanagement im Brewtools F40 ist klasse! Dank des Doppelmantels kannst du dein Bier präzise auf Temperatur halten. Zum Kühlen verbindest du einfach dein Kühlaggregat mit den seitlichen Anschlüssen – schon zirkuliert die Kühlflüssigkeit gleichmäßig durch den Mantel.
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Das Beste: Du brauchst keine störende Kühlspirale im Tank, die nur schwer zu reinigen wäre. Fürs Heizen montierst du das optionale Heizelement am unteren 2″-Anschluss. In Kombination mit der isolierenden Thermomanschette hältst du die Temperatur punktgenau, egal ob du bei 10°C ein Lager oder bei 20°C ein Ale vergärst.
Die Steuerung übernimmt dabei dein Temperaturregler – du legst einfach die Zieltemperatur fest und der F40 macht den Rest. So hast du deine Gärung jederzeit voll im Griff. (Steuerung nicht im Lieferumfang enthalten)
Reinigung und Desinfektion des Drucktanks
Die professionelle Reinigung des F40 Drucktanks ist wie immer wichtig, vor allem beim Gärequipment. Mit einer CIP-Düse (Clean-in-Place) wird der Tank so sauber wie zu Beginn.
Etwas aufwendiger ist allerdings die Vorbereitung: Meine persönliche Erfahrung zeigt, dass sämtliche Einbauteile, wie z.B. der Heizstab oder der Temperaturfühler erst einmal demontiert und durch Blindstutzen ersetzt werden müssen. Machst du das nicht, sammelt sich Dreck in schlecht zugänglichen Bereichen.
Danach kann die Reinigung aber direkt beginnen.
Verbinde dazu einfach deine CIP-Pumpe mit dem oberen Anschluss des Unitanks und lass das Reinigungsmittel durch den Sprühkopf zirkulieren. Der spezielle Sprühkopf sorgt für eine vollständige 360-Grad Benetzung aller Tankinnenflächen und wirkt dabei ebenfalls mechanisch. Starte mit einer alkalischen Reinigung bei 50-60°C für 15-20 Minuten.
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Wichtig dabei: Öffne das Überdruckventil, damit das CO2 entweichen kann und sich kein Unterdruck bildet. Nach gründlichem Spülen mit saurem Mittel nachspülen. Der konische Boden und die polierten Innenflächen des F40 erleichtern dabei den Ablauf der Reinigungslösung und beugen Rückständen vor.
Zusatzequipment und Kosten
Wenn du deinen F40 optimal ausstatten möchtest, gibt es einige sinnvolle Investitionen zu beachten. Das HopDrop Kit 3″ ist ein absolutes Must-have für Hopfenliebhaber, da es dir das Dry Hopping unter Druck ermöglicht. Für die Temperaturkontrolle brauchst du noch eine Temperaturfühlerhülse.
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Willst du dein Bier mit einer CO2 Flasche karbonisieren, ist der 34mm NC Adapter für die CO2 Begasung sinnvoll (habe ich aber aktuell nicht, da es auch von oben geht.)
Das Spundventil ermöglicht dir eine kontrollierte Druckgärung und gehört zur Grundausstattung. Für die Abfüllung deines Bieres benötigst du entweder Schlauchtüllen oder NC Adapter – je nachdem, welches System du bevorzugst.
Außerdem fehlt dir noch das Equipment für CIP, eine Steuerung und die Kühlung.
Ihr seht, es sammelt sich einiges an Material an, bevor man diesen Tank wirklich so betreiben kann, wie man es sich wünscht.
Der Tank ohne das Zusatzmaterial liegt bei 1500€. Dazu kommen dann noch einmal 500-1000€ für das benötigte Zusatzequipment (CIP, Kühler, Sonde).
Persönliches Fazit
Ich habe den Tank erst ein paar Mal genutzt, daher kann ich nichts über die Langlebigkeit sagen. Aber allein vom Material und dessen Verarbeitung glaube ich, dass dieser Tank mein ganzem Hobbybrauer-Dasein standhalten wird.
Der Brewtools Unitank hat viele Anschlüsse und Adapter, was ihn erst einmal sehr modular macht. Allerdings sind diese Aussparungen auch Lücken, in denen sich Dreck sammeln kann. So ist die Reinigung dieses Tanks, trotz CIP, für mich aufwendiger als bei bei meinem alten Fermzilla – leider.
Du kannst im F40 gut CIPen, aber du solltest dir Gedanken machen, wie du dort warmes Wasser hineinbekommst. Da ich in meiner Brauerei nur über einen 5 Liter Boiler verfüge, ist dieser Teil der Reinigung besonders störend.
Ansonsten macht der F40 einen sehr soliden Eindruck und das Vergären und vor allem Zwickeln macht extrem viel Spaß.
Es ist ein professionelles Gerät und sowas kostet eben Geld. Man wird aber von Brewtools nicht abgezockt und sobald man die Gerätschaften in der Hand hält weiß man, warum der Preis so hoch ist.
Am Ende ist es eine persönliche Entscheidung, wie immer 🙂
LG Tobi
Kommentare
Hallo Toby, welche Schläuche verwendest du da? Sind diese blauen Schläuche zu empfehlen? Wo hast du die her?
Vielen Dank für deine Mühe! Ich freue mich immer über jeden neuen Beitrag im Blog oder im Podcast, habe viel gelernt!
Danke!
Jousy