Mobile CO2-Systeme für Mini-Kegs

Ich habe verschiedene CO2-Systeme für Mini-Kegs getestet. Die 2kg-Flasche war ein Fehlkauf – zu schwer und unhandlich. Heute nutze ich 16g-Patronen für maximale Mobilität und SodaStream als Standard. Hier teile ich, welches System sich wirklich lohnt und was die Kostenrechnung nicht zeigt.

Product Image
Bildquelle: Brauen.de
Product Image
Bildquelle: Brauen.de
CO2 Kartusche 16g (*)SodaStream Druckregler (*)
Kombinierbar mit Adapter (*)SodaStream Flasche von Ebay
12,99 €123,49 €
Preise zuletzt aktualisiert am 13.12.2025 09:35 Uhr

TLDR: Mobile CO2-Systeme für Mini-Kegs

Ich habe verschiedene CO2-Systeme für meine 2-4 Liter Mini-Kegs getestet. Die 2kg-Flasche war ein Fehlkauf – zu schwer, zu sperrig. 16g-Patronen nutze ich nur für maximale Mobilität (Rucksack, Zug, Tisch). SodaStream-Flaschen sind mein Standard geworden – der beste Kompromiss aus Kosten, Gewicht und Verfügbarkeit. Hier teile ich, was die Zahlen nicht zeigen.

Die konkreten CO2-Flaschen im Vergleich

SystemInitale KostenCO2 KostenKosten pro Liter ZapfenReicht für Liter BierIdeal für
16g Patronen0€~81€/kg~0,33€4 LiterMaximale Mobilität, Rucksack, Tisch-Setup
500g Flasche~45€~30€/kg~0,12€125 LiterMobile Nutzung, sonst kein Mehrwert
425g SodaStream~10€~17€/kg~0,07€106 LiterMobile Nutzung + einfaches Tauschen
2kg Flasche~80€~13€/kg~0,05€500 LiterKeezer, Brauschau, mehrere Kegs gleichzeitig
10kg Flasche~173€~3,3€/kg~0,01€2500 LiterKeezer, Zentralversorgung in Brauerei

500g CO2-Flasche oder 425g SodaStream?

Eine 500g Flasche ergibt für mich keinen Sinn. Hohe Einmalkosten, kompliziertes Tauschen und teurer CO2 Preis. SodaStream kann gebraucht für 10€ erworben werden und neu für etwa 30€.

Die Befüllung einer 500g Flasche kostet aktuell, je nach Anbieter 10-20€. Bei SodaStream kostet eine Füllung ~7€.

sodastream und co2 kartuschen 16g für mini kegs

Welchen SodaStream CO2 Adapter?

Es gibt verschiedene Druckregler für SodaStream Flaschen für Hobbybrauer. Sie unterscheiden sich an der Skala und Druckbereich, anhand der Kompaktheit oder ob ein separater Adapter benötigt wird oder nicht.

Ich wollte damals flexibel bleiben und habe mir einen mobilen Druckregler gekauft, der sowohl auf große CO2-Flaschen passt, als auf Adapter für SodaStream.

Leider ist das Wechseln der CO2-Flaschen aktuell ganz schön nervig, da diese SodaStream CO2 Adapter (*) genau auf eine SodaStream Flasche eingestellt werden müssen. Dazu muss man vor dem Aufdrehen im Inneren den Pin rein oder rausdrehen. Es geht, aber einfacher ist es natürlich mit einem passenden Druckregler.

Besser sind da Druckregler wie dieser hier: Druckregler Starterset (*). Mit diesem Druckregler kannst du sowohl CO2 Kartuschen, als auch SodaStream betreiben.

Welchen Druckregler für 16g CO2-Kartuschen?

Sobald du dich für ein Komplettset entscheidest, ist meißt ein Durckregler dabei. Das wird funktionieren und du bekommst ganz bestimmt auch dein Bier damit vernünftig heraus.

Häufig sind diese aber qualitativ minderwertig, sodass sie entweder schnell kaputt gehen oder – wie bei mir – auch im geschlossenen Zustand CO2 entgast. Eine Patrone kannst du dann nicht an mehreren Tagen verwenden.

Ein guter Druckminderer / Druckregler für 16g CO2-Kartuschen ist der hier: Mini CO2 Ladegerät (*)

Meine Erfahrung mit CO2-Patronen

Diese 16g CO2-Patronen bzw. Kartuschen sind sehr praktisch, da sie leicht sind und genau für ein kleines Keg ausreichen. Einmal eingedreht sind sie aber verbraucht und du kannst sie nicht wieder herausdrehen, ohne dass CO2 entweicht. Außerdem handelt es sich um ein Wegwerfprodukt.

Meine Praxis: Ich zapfe 8-10 Mini-Kegs pro Jahr mobil (32-40 Liter). Mit Patronen wären das 10-12€/Jahr, mit SodaStream unter 7€/Jahr. Finanziell kein großer Unterschied, aber ich nutze trotzdem SodaStream.

Welche CO2-Flasche für meinen Keezer?

Eine 10kg CO2-Flasche ist zwar initial teurer als eine 2kg Flasche, dafür 5 Mal günstiger im Gebraucht. Außerdem musst du sie seltener tauschen.

Ich habe die 10kg CO2-Flasche direkt in den Keezer gestellt und alles miteinander verbunden. Gerade, weil du ja auch Bier zwangskarbonisieren willst, brauchst du im Keezer viel CO2. Eine 2kg Flasche wäre deutlich schneller leer.

Die Befüllung einer 10kg CO2-Flasche kostet aktuell ~33€. Bei einer 2kg Flasche sind es ~26€.

Welche CO2-Flasche für Brauschau und Publikumswettbewerb?

Für eine Brauschau oder einem Publikumswettbewerb, auf dem du 1-2 Biere ausschenken möchtest, würde ich dir immer zu einer SodaStream Flasche raten.

SodaStream ist im direkten Vergleich zur 2kg Flasche im Literpreis kaum teurer und du kannst sie viel unkomplizierter tauschen. Für die genannten Veranstaltungen musst du auch selten mehr als 100 Liter zapfen und falls doch, hast du vielleicht eine zweite SodaStream Flasche als Backup dabei.

Besser brauen mit dem Braukompass

Kuratierte Tipps aus Blogs, Podcasts und YouTube

Jeden Sonntag 3 spannende News
Infos über Produktneuheiten und neue Rohstoffe
Hol dir jetzt mein E-Book „Top 5 Bier Rezepte“

Was die Kostenrechnung nicht zeigt

Viele rechnen sich vorher genau aus, was der CO2-Literpreis kostet. Das ist auch richtig so. Aber dann kaufen sie sich eine große Flasche, weil die Rechnung das sagt.

Was dabei untergeht: Wie oft nimmst du dein Keg wirklich mit?

Wenn du einmal im Monat zum Stammtisch fährst, zahlst du etwa 1,30€ für eine Patrone. Bei einem Hobby, wo ein Sud schnell über 40€ kostet, ist das egal. Aber du schleppst nicht 3kg extra durch die Gegend.

Der zweite versteckte Faktor: Karbonisierung frisst CO2.

Du zapfst nicht nur, du musst dein Bier auch erst mit Kohlensäure versetzen. Wenn du dafür jedes Mal SodaStream-Flaschen nutzt, bist du ständig am Tauschen. Ich habe zu Hause eine 10kg-Flasche für genau das – Karbonisieren und Umdrücken zwischen Kegs.

Der Fehler, den ich gemacht habe

Ich habe mir eine 2kg CO2-Flasche gekauft. Auf dem Papier perfekt – mobil genug, günstiger Literpreis, passt noch in die Hand.

In der Realität war sie furchtbar schwer. Du denkst an 2kg Füllung und vergisst die Flasche drumherum. Das Ding musst du ständig sichern, damit es nicht umkippt. Mobil war ich damit nicht mehr.

Das ganze Konzept „Mobile Kegging“ hat sich damit erübrigt. Die Flasche steht jetzt bei mir rum, weil der Getränkemarkt den Besitzer gewechselt hat und sie nicht mehr zurücknimmt.

Wann ich welches System nutze

16g-Patronen: Wenn ich mit dem Rucksack unterwegs bin – Zug, See, Wandern. Oder wenn ich das Keg auf den Tisch stellen will, damit sich alle selbst bedienen können. Eine Patrone reicht für ein 2-4 Liter Keg. Zwei nehme ich als Backup mit.

Der Vorteil: Minimales Gewicht, kein Schlauch, keine Flasche die rumliegt. Optisch sauber. Der Nachteil: 1,20€ pro Patrone, Wegwerfprodukt.

SodaStream-Flaschen: Mein Standard für alles andere. Stammtisch, Garten, Grillen, Braufreunde-Treffen. Du brauchst einen Adapter und ein Manometer, aber dann funktioniert es zuverlässig.

Wichtig: Du kannst die Flaschen nicht einfach kaufen. Du musst eine Leere gegen eine Volle tauschen. Ich habe mir eine gebrauchte bei Ebay geholt für unter 10€ und tausche die jetzt bei Rossmann oder an der Tankstelle.

Achte auf den Adapter der SodaStream Flaschen – es gibt Schraubköpfe und Steckköpfe. Die sind nicht kompatibel. Die meisten Adapter im Hobbybrau-Bereich sind für Schraubköpfe.

2kg flasche

Große CO2-Flaschen (2kg+): Nur für stationäre Setups sinnvoll – wenn du auf einer Brauschau mehrere Kegs an einem Stand hast oder zu Hause einen Keezer betreibst, aber für mobile Anwendungen vergiss es.

Der Vorteil großer Flaschen zeigt sich, wenn du mehrere Kegs gleichzeitig versorgst. Ich stelle eine 2kg-Flasche zentral auf und verteile das CO2 mit mehreren Schläuchen auf 4-5 verschiedene Kegs. So kannst du mehrere Biersorten am Hahn haben über eine einzige CO2-Quelle – das ist von den Kosten her unschlagbar. Auf Homebrew-Conventions oder beim gemeinsamen Ausschenken mit anderen Hobbybrauern teilen wir uns manchmal eine große Flasche, jeder zapft sein eigenes Keg und am Ende gibt’s ein kleines Trinkgeld für denjenigen, der das CO2 mitgebracht hat.

Die SodaStream-Kompatibilitätsfalle

SodaStream hat in den letzten Jahren mehrfach das Ventilsystem gewechselt. Es gibt Flaschen mit Schraubkopf und welche mit Steckkopf. Dein Adapter muss passen.

Du brauchst außerdem ein Manometer, um den Druck einstellen zu können. Die SodaStream-Flaschen sind nicht fürs Kegging gedacht – du musst sie ans System anpassen.

Was ich heute anders machen würde

Wenn ich nochmal von vorne anfangen würde – ohne jegliches CO2-Equipment – würde ich so vorgehen:

Schritt 1: Mini-Keg Komplettset (*) kaufen mit Zapfhahn, Manometer und Patronen-Anschluss. Dazu ein paar 16g-Patronen. Kosten: ca. 250-300€.

Schritt 2: Einen guten SodaStream-Adapter (*) mit Flasche besorgen. Dann kann ich zu Hause karbonisieren und unterwegs flexibel zapfen.

Damit habe ich alles abgedeckt – maximale Mobilität mit Patronen, Kosteneffizienz mit SodaStream, und ich muss nicht sofort in ein großes Zapfsystem investieren.

Der Trend in der Hobbybrauer-Szene

Die meisten Hobbybrauer, die ich auf Veranstaltungen treffe, nutzen inzwischen SodaStream-Flaschen. Die 16g-Patronen sehe ich selten, weil die Leute dort meist größere Mengen ausschenken.

Aber ich bin überzeugt, dass viele die Patronen zu Hause liegen haben. Für den schnellen Einsatz, wenn es unkompliziert sein muss.

Was ich auch beobachte: Manche befüllen ihre SodaStream-Flaschen selbst mit einer 10kg-Flasche. Das spare ich mir. Mir ist das Sicherheitsrisiko zu hoch für die paar Euro Ersparnis.

Mein Fazit nach 5 Jahren Mini-Kegs

Die Entscheidung hängt davon ab, wie du dein Bier wirklich nutzt.

Wenn du hauptsächlich zu Hause zapfst: Große CO2-Flasche für Karbonisierung, SodaStream für gelegentliche mobile Einsätze.

Wenn du oft unterwegs bist, aber mit Auto: SodaStream als Hauptsystem.

Wenn du maximale Mobilität brauchst (Rucksack, öffentliche Verkehrsmittel, Tisch-Setup): 16g-Patronen trotz höherem Preis.

Die 2kg-Flasche war für mich der falsche Kompromiss – zu schwer für mobil, zu klein für stationär. Lern aus meinem Fehler.

FAQ – Die wichtigsten Fragen

Autor

  • Tobias Meyknecht, Malzknecht

    Tobias Meyknecht ist der Gründer und Autor von Malzknecht, einem Blog für Hobbybrauer, die tiefer in die Kunst des Brauens eintauchen möchten. Mit über 10 Jahren Erfahrung im Bierbrauen konzentriert sich Tobias auf praktisches Handwerkswissen und experimentelle Brauverfahren.

Besser brauen mit dem Braukompass

Kuratierte Tipps aus Blogs, Podcasts und YouTube

Jeden Sonntag 3 spannende News
Infos über Produktneuheiten und neue Rohstoffe
Hol dir jetzt mein E-Book "Top 5 Bier Rezepte"

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen